Wegen Corona um zwei Jahre verschoben, konnten wir im Oktober 2022 endlich unser selbst geschriebenes Theaterstück "Früher war alles besser! Oder?" als Musical aufführen. Basierend auf der Frage, ob Früher wirklich alles besser war, schauten wir zurück auf die letzten 77 Jahre, um die gemeinte Zeitspanne finden. Über 80 Akteure in der Alterspanne von 4 bis über 90 Jahren zeigten in gespielten Szenen, in erzählerischer Form, mit revueartigen Gesangs- und Tanzeinlagen, was uns, mit Focus auf Hankensbüttel, in jener Zeit bewegte. Das gespielte wurde mit Bilder und Videos passend aus der jeweiligen Zeit auf einer Leinwand unterstützt.

Der ungewöhnliche Rückblick begann mit dem Einmarsch der Amerikaner. Es folgten Szenen über die traumatischen Nachwirkungen des Krieges, die Zeit der Besatzung, der Gründung von BRD und DDR, zu den Wirtschaftswunderjahren. Der Verlust der Plattdeutschen Sprache war Thema, sowie die Rollenbilder vergangener Zeit. Die Freude über den Fortschritt aber auch die Verdrängung der Vergangenheit wurden aufgegriffen. Der Mauerbau und der aufkommende kalte Krieg zwischen Ost und West trübte die Stimmung. Zur aufkommenden Urlaubslust, den örtliche Veränderungen und der Wandel in unserer Gesellschaft, kamen erste Sorgen über unsere Umwelt. Mit dem plötzlichen Mauerfall lösten sich dann zwar Probleme aber neue kamen hinzu. Zwar gab es weiterhin positive neue Möglichkeiten, aber Veränderungen sind auch immer Verluste. Die Sorgen der Landwirte, Ängste und Zorn über Terror, Finanzhilfen und der Klimawandel standen freudigen Ereignissen, wie der 950-Jahr-Feier in Hankensbüttel, gegenüber. Das Thema neue fremde Menschen unter uns und der Umgang mit Ihnen, sorgte für einen wiederkehrenden Déjà-vu-Effekt im Stück. Auch Corona und unsere aktuellen Sorgen wurden am Ende thematisiert. Mit der Erkenntnis, dass jede Zeit ihre positiven und negativen Seiten hat, endeten wir nach 4,5 Stunden in der Gegenwart.

Ein großes Hintergrundbuch sorgte für einen schnellen Wechsel des Bühnenbildes und ermöglichte einen fließenden Übergang zu sowohl ergreifenden, als auch humorvolle Momenten. Duzende weitere Mitglieder unterstützen im Hintergrund bei der Vorbereitung, der Technik, dem Bühnenbau und in vielen weiteren Bereichen, sodas zu unserem Jubiläum fast jedes BSV-Mitglied mitwirkte.

Autor & Regie: Andreas Kahrens

England, Sheffield, Brexit: Kein Job, kein Geld und eine Menge Probleme haben die drei Männer aus der kleinen Arbeiterstadt vorzuweisen. 

Der verzweifelte Craig (Dirk Kahrens), der wegen seiner Schulden verfolgt und bedroht wird und mitten in einer Scheidungskrise steckt. Der coole Barry (Gordon Behne), dessen Witze nicht immer gut ankommen, er aber weiß, wie man die Frauen erobert. Und der unsichere Norman (Mirko Kummert), der seiner Frau immer noch nichts von seiner Arbeitslosigkeit erzählt hat - träumen vom großen Coup.

In ihrem Stamm-Pub, in dem die ehemalige Chefsekretärin Grace (Sandra Karfeld) ihren Kummer und die Arbeitslosigkeit mit Wein ertränkt, kommt den dreien die Idee, mit Strippen Geld zu verdienen. Der schüchterne Jay (Fabian Niebuhr), der um seinen großen Auftritt bettelnde Gavin (Andreas Kahrens) und der dynamische Russe Vasili (Rouven Ladenberger) wollen ebenfalls mitmachen. Jedoch ist das Tanzen und dabei seinen Körper zu zeigen dann doch nicht so einfach, wie zuerst gedacht. Zweifel kommen auf und alle müssen sich am Ende die Frage stellen: "Ganz oder gar nicht"?

Souffleuse: Amelie Schiller

Regie: Hendrik Buse